Geschichte
Die Geschichte der Diakonie-Sozialstation Oberhausen
Die Pflege alter und kranker Menschen ist als diakonische Aufgabe schon seit dem Mittelalter einer der traditionellen Tätigkeiten der Kirche. In dieser Tradition haben bis Mitte der 80er-Jahre die Gemeindeschwestern in den Kirchengemeinden die Pflege wahrgenommen.
Durch den ansteigenden Bedarf an Pflegeleistungen im häuslichen Bereich reichte die Versorgung durch einzelne Gemeindeschwestern nicht mehr aus. Um die Versorgung sicher zu stellen, kooperierten viele Kirchengemeinden und bildeten kleinere diakonische Einheiten. Im Kirchenkreis Oberhausen gab es ab 1985 zwei Diakoniestationen und drei Gemeindepflegestationen.
Mit Beginn der 90er-Jahre machte sich der demographische Wandel bemerkbar und eine immer weiterwachsende Anzahl von Pflegebedürftigen musste versorgt werden.
Durch Einführung der Pflegeversicherung Mitte der 90er-Jahre wurde die Finanzierung der Pflegeleistungen verbessert, der Gesetzgeber erließ aber auch eine Reihe von gesetzlichen Vorgaben, die einen festgelegten Personalbestand für abrechnungsberechtigte Institutionen vorschrieb.
Um diese Vorgaben zu Erfüllen und dabei auch weiterhin dem diakonischen Auftrag gerecht zu werden, wurde es notwendig, die bisherigen Strukturen zu verändern: Der Zweckverband der Diakonie-Sozialstation Oberhausen wurde gegründet. Diesen Zweckverband bilden derzeit 5 Gemeinden aus dem Kirchenkreis Oberhausen. Zum Gründungszeitraum arbeiteten ca. 50 Mitarbeiter/innen im Oberhausener Stadtgebiet und versorgten ca. 180 Patienten – auch weiterhin gemeindebezogen.
Inzwischen ist die Station mit über 700 Patientinnen und Patienten und ca. 160 Mitarbeitenden zum größten Pflegedienst in Oberhausen angewachsen. An drei Standorte über das Gebiet der Stadt verteilt ist die Station in eigenen und angemieteten Räumlichkeiten sichtbar und gut erreichbar. Die vielen weißen Dienstfahrzeuge mit blauem Schriftzug und dem Kronenkreuz der Diakonie als Aufdruck sind überall im Straßenbild präsent.
Gleichzeitig stellt sich die Station weiteren neuen Herausforderungen um den sich verändernden Bedarfen weiterhin gerecht zu werden. Dazu zählt derzeit vor allem die Tagespflege als ein wichtiges, die ambulante Pflege ergänzendes Angebot für Patientinnen und Patienten und deren Familienangehörige.
Im Januar 2021 eröffnete die Diakoniesozialstation nach gut einjähriger Umbauzeit die Tagespflege „Mein Tag“ im ehemaligen Gemeindehaus in der Zorndorfstraße 9.
Jeden Tag werden dort bis zu 15 pflegebedürftige Menschen empfangen. In den hellen und freundlichen Räumlichkeiten und der großzügigen Terrasse können sie dort in Gemeinschaft mit anderen die unterschiedlichsten Angebote wahrnehmen. Das tägliche Mittagessen und Kaffeetrinken gehören natürlich auch dazu. Ein Fahrdienst steht zur Verfügung.
Mit all diesen Diensten versteht sich die Diakoniesozialstation als eine wichtige und ganz konkret erfahrbare Ausdrucksform des christlichen Glaubens und garantiert den Erhalt eines zentralen diakonischen Auftrages der evangelischen Kirche.
Pflegeleitbild
Unser primäres Ziel ist es, durch eine rehabilitierende und aktivierende Pflege des Menschen, die Fähigkeiten, aktives Mitglied seiner Lebensgemeinschaft bleiben zu können, zu erhalten oder wieder herzustellen.
Wir verstehen uns als christliche Einrichtung, die den Menschen als eigenständiges Individuum, ungeachtet seiner Herkunft, seines Glaubens oder Einstellung, achtet und respektiert. Wir möchten Menschen unter Berücksichtigung ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Einschränkungen individuell versorgen, wobei wir Intim- und Privatsphäre achten und respektieren.
Die Pflege wird nach neuesten pflegetheoretischen Grundsätzen erbracht und qualifiziert durchgeführt.
Die Pflegeleistungen werden gemeinsam geplant und dokumentiert. Hierzu dient die Pflegeplanung. Die Pflege ist dadurch für den Patienten und den Angehörigen transparent und nachvollziehbar.
Die Pflegequalität wird nach den aktuellen Standards unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit gemessen.
Die von uns durchgeführten Leistungen erfolgen nach dem Maxim der Ganzheitlichkeit. Hierzu nutzen wir die Kooperation zu anderen Berufsgruppen.
Patienten und Angehörige sollen über die Pflege hinaus im Sinne des diakonischen Auftrages unterstützt werden (Selbsthilfegruppen). Es wird ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis geschaffen, in dem sich der Patient und die Angehörigen jederzeit positiv aufgenommen und aktiv einbezogen fühlen. Selbstständigkeit, Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung werden erhalten und gefördert.
Wir lassen Sterbende in der letzten Phase ihres Lebens nicht allein und ermöglichen ihnen ein Sterben in Würde und begleitender menschlicher Anteilnahme, dazu gehört auch die Einbeziehung von Angehörigen und Freunden.
Trägerleitbild
Unsere Diakonie-Sozialstation Oberhausen ist eine Einrichtung, die in Erfüllung des diakonischen Auftrages der Kirche Hilfesuchende mit ambulanten pflegerischen Dienstleistungen versorgt und seelsorglich betreut.
Träger sind folgende Evangelische Kirchengemeinden in Oberhausen
- Auferstehungs-Kirchengemeinde Osterfeld
- Christus-Kirchengemeinde
- Emmaus-Kirchengemeinde
- Kirchengemeinde Königshardt-Schmachtendorf
- Markus-Kirchengemeinde
Unsere Angebote umfassen
- Ambulante Kranken- und Altenpflege
- Hauswirtschaftliche Versorgung
- Schulung von Angehörigen und Ehrenamtlichen
- Förderung der Nachbarschaftshilfe
- Beratung in sozialen Fragen
- Seelsorge
Unsere Diakonie-Sozialstation Oberhausen findet als Einrichtung evangelischer Kirchengemeinden ihre Wertorientierung im christlichen Glauben.
Das findet seinen Ausdruck in den handlungsleitenden Grundsätzen und im Menschenbild.
Wir folgen dem Auftrag Jesu, der das Gebot Gottes an seine Nachfolger und Nachfolgerinnen weitergibt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Deshalb stehen die Menschen im Mittelpunkt unseres Tuns.
Wir wollen in der Nachfolge Jesu allen Menschen mit Wort und Tat die gütige Zuwendung Gottes verkündigen.
Menschliches Leben hat unabhängig von eigenem Können und eigener Leistung Sinn und Wert in sich selber, weil Gott jeden einzelnen Menschen gewollt hat.
Menschen, die unseren Dienst in Anspruch nehmen, sollen erfahren, dass die Achtung ihrer persönlichen Würde, die Erhaltung ihrer Selbständigkeit und die Anerkennung ihrer Bedürfnisse und Wünsche im Mittelpunkt unserer Tätigkeit stehen.
Wir achten die Selbstbestimmung der Menschen, die bei unserer Diakonie-Sozialstation Begleitung, Beratung, Pflege, Tröstung und Stärkung suchen. Sie bestimmen die Hilfen mit.
Die fachgerechte Versorgung ist die Basis für die ganzheitliche Pflege, deren Ziel die Erhaltung oder Wiederherstellung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung der Hilfesuchenden ist.
Für die Ganzheitlichkeit unseres Handelns stellen wir die notwendigen personellen und materiellen Voraussetzungen bereit.
Die Rahmenbedingungen für die Pflege geben Raum für persönliche, individuelle und gegebenenfalls seelsorgliche Zuwendung. Sie dürfen nicht nach rein wirtschaftlichen Kriterien bemessen werden.
Den Mitarbeitenden wird Gelegenheit zu selbstständiger Arbeit gegeben.
Unsere Diakonie-Sozialstation Oberhausen stellt sich der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung und nimmt neue Herausforderungen an.
Wir beteiligen uns am sozialen Diskurs in der Gesellschaft. Dabei verstehen wir uns als Anwalt der Schwachen. Wir arbeiten nahe am Menschen und an dem Ort, wo diese ihre sozialen Bezüge haben. Wir nehmen Einfluss auf die Gestaltung des sozialen Lebensumfeldes.
Wir kooperieren mit allen Kirchengemeinden und bieten in deren Auftrag Professionalität und qualitative Alten- und Krankenpflege an, die von den einzelnen Gemeinden nicht gewährleistet werden können.
Wir arbeiten eng mit unserem Spitzenverband, dem Diakonischen Werk Rheinland / Westfalen Lippe dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises Oberhausen und anderen diakonischen Einrichtungen in unserer Stadt zusammen.
Wir suchen die Zusammenarbeit mit anderen Wohlfahrtsverbänden, den Krankenhäusern, den stationären Pflegeeinrichtungen, den Kranken- und Pflegekassen und mit öffentlichen Einrichtungen.
Sie haben Fragen zum Thema Pflege?
Wir beraten Sie gerne zu Hause, im Krankenhaus oder in einem Büro der Diakonie-Sozialstation!
Oberhausen
Mo. – Fr. 9 bis 14 Uhr
und nach Absprache
Telefon
02 08 / 80 11 44
24 Stunden für Sie erreichbar!